NEU Debattenentwurf Cluster 2: Innovative Wirtschaft / Vision 2035
Veranstaltung: | Wahlprogramm Berlin-Mitte 2021 |
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Antragsteller*in: | Schreibgruppe (KV Mitte) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.07.2020, 14:14 |
Antragshistorie: | Version 1(20.07.2020) Version 1(11.10.2020) |
Kommentare
Ario Ebrahimpour Mirzaie:
Die Cluster-Verantwortlichen sind Dinah Schmechel und Lucas Gerrits.
E-Mail: innovativewirtschaft.wp21@gruene-mitte.de
Johannes Mihram:
Thuy Chinh Duong:
Sven Drebes:
"Kultur- und Gastroangebote erleben in den Kiezen einen Aufschwung, weil durch moderne Smart-City-Konzepte die Lebensqualität und damit die Konsumfreudigkeit dieser Angebote steigt."
Vielleicht stimmt da am Ende nur etwas grammatikalisch nicht, so dass ich ihn nicht richtig verstehe. Wenn gemeint ist, dass die Angebote "konsument*innen-freundlich" sein sollen, ok. Ob aber reine Konsumfreude zu unserer Vision gehören sollte, stelle ich aber in Frage stellen. Konsum ist natürlich wichtig, damit Mitte boomt. Das steht aber in einem Spannungsverhältnis zu unserem Ziel der Nachhaltigkeit.
Isabelle Schellenberger:
Außerdem weiß ich nicht was mit Smart-City-Konzepten gemeint ist. Das sollte m.E. erklärt werden.
Florian Maaß:
„Der Wirtschaftsverkehr wird intelligent gesteuert. Im Bezirk gibt es ein zentrales Cityterminal und auf die Kieze verteilte Mikrodepots zur Bündelung der Waren und Lieferungen. Es wurden Anreize geschaffen, damit die Logistikunternehmen ihre Fahrten bündeln und jedes Haus möglichst nur noch mit einem Fahrzeug beliefert wird. Die Auslieferung erfolgt über (E-)Lastenfahrräder oder Elektrofahrzeuge. An den Hauptstraßen gibt es alle 50m Ladezonen, sodass die Lieferfahrzeuge nicht mehr auf den Rad- und Gehwegen oder der Fahrbahn halten.“
Im 1. Absatz sollten wir uns nicht nur auf die Neuansiedlung von Handwerk und Startups konzentrieren, sondern auch den Bestand thematisieren. Denn wie Johannes schon geschrieben hat, werden diese oft durch höhere Mieten aus der Innenstadt vertrieben und haben dann lange Anfahrts- oder Pendelstrecken. Auch gibt es in Mitte in den Industriegebieten Moabit-West, Humboldthain oder mit Bayer in der Müllerstr. kleine bis mittelständische aber durchaus auch große Unternehmen. Diese sollten in Mitte gehalten werden und mit Fördermaßnahmen ähnlich Green Moabit beim Umstieg in eine klimaneutrale Produktion unterstützt werden.
Im Abschnitt Tourismus könnte ich mir noch eine Ergänzung zum Thema Flaniermeile Friedrichstr. vorstellen. Diese ist dann nicht mehr nur ein temporäres Experiment ist, sondern wurde dauerhaft umgestaltet, damit Menschen dort gerne länger verweilen und entspannt einkaufen können. Das könnte vielleicht besser erklären, was wir dann mit Konsumfreudigkeit meinen.
Und dann noch ein paar Kleinigkeiten:
In Z. 8 habe ich nicht ganz verstanden warum die Unterstützung bei der Fachkräftesuche die Müllerzeugung reduziert? Vielleicht sollten wir noch ein bisschen Text investieren und eine generelle Unterstützung der Unternehmen bei der Müllreduktion aufnehmen.
In Z. 13 fände ich besser „Die Fahrgastschiffe fahren komplett elektrisiert oder mit emissionsarmen Antrieben.“
Sven Drebes:
bist du sicher, dass wir alle 50m Ladezonen brauchen? Bei einer Fahrzeuglänge von 5-8m bleibt dann nicht viel Platz dazwischen. Vielleicht im Regelfall 100m und Extrazonen bzw. versetzte Abstände bei besonderen Umständen?
Florian Maaß:
Die tatsächliche Anzahl der Ladezonen muss sich natürlich an den örtlichen Gegebenheiten und Bedarf ausrichten. In einer Straße mit vielen Geschäften wird man tatsächlich viele Ladezonen brauchen, um das Parken in zweiter Reihe effektiv zu verhindern. Den Richtwert von 50m habe ich dazu erstmal aus dem Leitfaden zum städtischen Güterverkehr von Agora Verkehrswende übernommen (https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2019/Staedtischer-Gueterverkehr/Agora-Verkehrswende_Liefern-ohne-Lasten_1-1.pdf —> siehe 7.4).
Kurt Hildebrand:
Der spezielle Aspekt: Schiffsverkehr. Die Wasserstraßen in Mitte sind Teil der Bundeswasserstraßen - deren Regulierung unterliegt Bundesrecht. Schon die Senatsverwaltung hat kaum eine Chance mit diesem (berechtigten) Anliegen durchzudringen. Noch viel weniger Chancen hat der Bezirk. Mit der Aufnahme in ein Bezirkswahlprogramm fördern wir nicht die Gesamtglaubwürdigkeit eines solchen Dokuments.
Teresa Schlüter:
"Berlin ist das Zentrum der grünen Start-up Szene. Die weltoffenheit und das multikulturelle Flair ziehen Gründer*innen aus ganz Deutschland, Europa und aller Welt an. Ob Fair Fashion, Green-IT oder Aquaponik, in Innovationshubs entwickeln kreative Köpfe neue nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle. Die Gründung eines neuen Unternehmens erfolgt digital. Über lokale Partnershaften erhalten neue Unternehmen Know-How und Finanzierung. Mitte ist bekannt für seine Innovationskonferenzen und Hackathons. Auch etablierte Unternehmen wie z.B. europäische Clouddienstleister, haben ihren Unternehmenshauptsitz in Berlin Mitte angesiedelt- Sie bieten qualifizierte Ausbildungs- und Arbeitsplätze.
Fabio Voss:
Thuy Chinh Duong:
Abgesehen davon fehlt mir auch zum Thema Fachkräfte noch ein bisschen mehr Vision. Außer, dass die Verwaltung Unternehmen automatisiert bei der Fachkräftesuche unterstützt, kann im Bezirk sicherlich noch einiges mehr getan und gefördert werden, um attraktiv für Fachkräfte zu werden - gerade, wenn Wohnen und Arbeiten in einem so attraktiven Bezirk so nah beieinanderliegen können und damit Lebensqualität deutlich steigen kann. Siehe die guten Ergänzungen von Lucas Gerrits unten.
Robert Hahn:
Teresa Schlüter:
Isabelle Schellenberger:
Mir ist ein recht großes Ungleichgewicht zwischen der Länge der jeweiligen Vision für ein Cluster aufgefallen. Beispielsweise haben wir in diesem Cluster lediglich 25 Zeilen während es in 3 anderen Clustern jeweils 90 Zeilen sind. Das sind teilweise sehr starke Unterschiede und ich denke, dass wir das etwas angleichen sollten. Sonst wirkt es als wenn wir für bestimmte Bereiche nicht ausreichend Visionen haben.
Ich würde es zudem gut finden wenn wir uns bei der Bezeichnung unseres Bezirks einigen. Bisher gibt es 3 Varianten: "Mitte", "Berlin-Mitte", "Berlin Mitte".
Baptiste Aguila:
Anbei mein Kommentar und Vorschläge zu den Zeilen 4-6 "Die Arbeitslosigkeit ist aufgrund
der vielen gemeinwohlorientierten, kulturellen oder digital-ökologischenökologischen, menschzentrierten Geschäftsmodellen gesunken."
Grundsätzlich denke ich, dass wir mit einer positiven Satz beginnen sollten, wie z.B. "Das Bezirk Mitte bekennt sich dem Prinzip der Gemeinwohlorientierte Ökonomie, wonach die ethischen, digitalen, ökologischen, und menschlichen Aspekte zusammengedacht werden. Durch vielfältige Anreize schafft das Bezirk Mitte allen Unternehmen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft zu begeistern, indem Abfälle auf ein Minimum reduziert werden und der Lebenszyklus der Produkte sich verlängert. Durch eine Gemeinwohlbilanzierung werden diejenigen Unternehmen bevorzugt, die sich ethischen, ökologischen Werten bekennen. Dadurch wird eine positive Dynamik hervorgerufen, die kleine, mittelständische, und große Unternehmen mitnimmt. Ökologische Verantwortung und Bekenntnis zu den planetaren Grenzen werden zu einem Wirtschaftsfaktor, indem das Bezirk Mitte zu einem grünen, ethischen und ökologischen Wirtschaftsstandort wird, das für andere Bezirke und Städte zum Best Practice wird."
Kleines Kommentar: "digital-ökologischenökologischen" ist wahrscheinlich eine Verdoppelung ;)
Wenn ihr mehr über die Gemeinwohl-Ökonomie erfahren wollt, könnt ihr gerne auf der Homepage schauen, wo die Prinzipien und die Vorgehensweise erklärt werden: https://web.ecogood.org/de/idee-vision/theoretische-basis/
In der Tat benötigt das Themencluster "Innovative Wirtschaft" etwa mehr Platz und Zeichenanzahl, damit die Konzepte einer sozialen, ethischen, und ökologischen Wirtschaft erklärt werden und Zugang zu den Wähler*innen finden. Das Themencluster zu vernachlässigen wäre meines Eindrucks nach keine gute Strategie, und wir müssten besser erklären, wie wir zu diesem wirtschaftlichen "Boom" kommen. Das Konzept der Gemeinwohlökonomie bietet an dieser Stelle eine ausgezeichnete Grundlage, um ein wirtschaftliches Erfolg mit unseren grünen Werten zu vereinbaren, indem beide klar verknüpft werden.
Ich hoffe, dass meine Argumentationslinie verständlich ist, und freue mich auf die inhaltliche Diskussion mit Euch allen!
Herzliche Grüße,
Baptiste
Fabio Voss:
Nina Locher:
Manuel Rivera:
Lucas Gerrits:
Zeile 1: Einfügen nach „Auch 2035 boomt Mitte wirtschaftlich.“: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer profitieren von günstigen Mieten zum Leben und Arbeiten. Das breite kulturelle Angebot, ein nachhaltiges Mobilitätsangebot und viel Grün ziehen innovative Menschen und Fachkräfte weiterhin in das Herz von Berlin. Durch passende Aus- und Weiterbildungsprogramme der Betriebe sowie der Industrie- und Handelskammer finden größere Unternehmen aber auch kleine und mittelständische Unternehmen genügend Fachkräfte. Politik und Verbände unterstützen die Wirtschaft beim Innovationstransfer für neue Technologien und Antworten auf die Auswirkungen der Klimakrise. Durch die digitale Infrastruktur und automatisierte Prozesse findet die bezirkliche Wirtschaftsförderung weniger bürokratisch und passgenau für die Bedürfnisse der Unternehmen statt. Das zuständige Personal hat dadurch mehr Zeit, um sich direkt um die Belange der Menschen und der Unternehmen sowie Standortgemeinschaften im Bezirk zu kümmern.“
Zeile 3 bis 4: „werden in ihrer Vielfältigkeit unterstützt und erfahren Förderung, je
ökologischer, digitaler, diverser sie sind.“
Wirtschaftsförderung soll Unternehmen in eine Richtung lenken. Das kann ökologischer, digitaler und diverser sein. Es macht weniger Sinn, genau die zu fördern, die es schon sind. Würde den Satz daher umformulieren in: „werden darin unterstützt, ökologischer, digitaler und diverser zu sein.“ Oder ihn komplett streichen.
Zeile 4 bis 6: „Die Arbeitslosigkeit ist aufgrund der vielen gemeinwohlorientierten, kulturellen oder digital-ökologischenökologischen, menschzentrierten Geschäftsmodellen gesunken.“ Hier besteht kein empirisch nachweisbarer Zusammenhang und der ist auch in Zukunft nur schwer zu konstruieren. Man müsste definieren, was genau damit gemeint ist. Aktuell machen diese Branchen keinen großen Anteil an der lokalen Wertschöpfung aus. Darüber hinaus ist fraglich, was „menschenzentrierte Geschäftsmodelle“ sein sollen und was nicht.
Würde den Satz umformulieren in: „Die Arbeitslosigkeit ist durch bessere Bildungsangebote, lebenslanges Lernen und Jobvermittlung gesunken.“ – oder ihn ganz streichen.
Einsetzen nach Zeile 23: „Das Personal und die Leistungen der Verwaltung sind mehrsprachig für internationale Unternehmen und Fachkräfte.“
Zeile 12-13: „Auch an den unzähligen Kanälen und an der Spree ist kein
Dieselgeruch mehr wahrnehmbar. Die Schifffahrt wurde komplett elektrisiert.“
=> Beim internationalen Güterverkehr kann der Bezirk wenig machen. Würde ich daher streichen.
Zeile 18 bis 20: „weil durch moderne Smart-City-Konzepte die Lebensqualität und damit die Konsumfreudigkeit dieser Angebote steigt.“
=> Streichen. Smart City umfasst die Dateninfrastruktur, aus denen Entscheidungen abgeleitet werden können. Hat aus meiner Sicht nichts Direktes mit Konsumfreudigkeit zu tun.